Projektname | Ernährungssicherheit und regenerierte Ökosysteme |
Organisation |
New Tree / tiipaalga |
Land | Burkina Faso |
Homepage | newtree.org |
Betreuer WHDS | Oliver Degen |
Beitrag WHDS |
2016 bis 2019 |
Der Verein newTree engagiert sich seit 2003 in Burkina Faso, damit die Menschen ihre Lebenssituation aus eigener Kraft nachhaltig verbessern und sich die Ökosysteme regenerieren können. Unser lokaler Projektpartner, die Association tiipaalga, realisiert mit inzwischen 64 einheimischen Fachmitarbeiterinnen und -mitarbeitern Projekte zur langfristigen Verbesserung der Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung:
Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft: Durch Methoden der Agrarökologie wird der Wasserhaushalt verbessert und die Fruchtbarkeit des Bodens dauerhaft wiederhergestellt. Die Bauernfamilien können die verschiedenen Techniken selbständig umsetzen, ohne Bewässerung oder synthetische Düngung. Regenerierte Böden ermöglichen bessere Ernten und bieten langfristige Ernährungs-sicherheit sowie Zukunftsperspektiven.
Natürliche Wiederbewaldung: Einzäunungen von Landparzellen ermöglichen eine natürliche Wiederbewaldung. Ödlandflächen können sich erholen und die Vegetation ist geschützt vor Tierverbiss und Abholzung. Dadurch erhöht sich die Biodiversität, Ökosysteme können sich regenerieren und mehr Kohlendioxid binden.
Holzsparende Kochstellen: Rund 85% der Haushalte in Burkina Faso kochen auf offenen Holzfeuern. Ein Haushalt benötigt jährlich rund drei Tonnen Brennholz. Die von den Frauen selbst hergestellten, energieeffizienten Kochstellen reduzieren den Holzverbrauch um mehr als 60% – eine Entlastung für die Familien und das Klima.
Einkommen aus Nicht-Holz-Produkten: Die Bauernfamilien leben vorwiegend von ihren eigenen Ernten. Um benötigtes Einkommen – z.B. für das Schulmaterial ihrer Kinder – zu erzielen, wird Holz geschlagen und verkauft. Werden andere Einkommensquellen ermöglicht, bleiben Bäume und Lebensgrundlagen erhalten. Gefragt sind Ausbildungen wie z.B. die Herstellung von Seife aus Kariténüssen, der Anbau von Nährgärten, Imkerei und Strohproduktion.
Einige der bis 2021 erreichten Resultate:
Regeneration des Ökosystems durch nachhaltige Land- und Forstwirtschaft
- 35‘907 Hektaren Ackerland werden biologisch nachhaltig bewirtschaftet
- 19‘445 Tonnen Pflanzenkohle und 106‘454 Tonnen Kompost wurden produziert und in den Boden eingearbeitet
- 373 aktiv genutzte Parzellen mit insgesamt 1’154 ha sind durch einen Zaun geschützt, rund 800‘000 Bäume regenerieren sich und gedeihen
- 2‘013‘561 lokale Bäume wurden in den Parzellen, bzw. als Lebendhecken gepflanzt
- mehr als 160 Baum- und Straucharten wurden inventarisiert, darunter seltene einheimische und teilweise geschützte Arten
Ressourceneinsparung durch energieeffiziente Kochstellen
- 254‘862 optimierte Kochstellen sparen 228‘000 Tonnen Holz pro Jahr
- 17‘435 ausgebildete Leaderfrauen können Frauen im Bau und Unterhalt von Kochstellen anleiten und begleiten
Perspektiven durch alternative Einkommensquellen
- 7 Tonnen Honig geerntet, 7.1 Tonnen gefiltert und verkauft
- 28‘052 Tonnen Heu- und Strohballen produziert
- 80 Nährgärten angelegt
Resilienz und Ermächtigung durch Vermittlung von Kompetenzen
Vermittlung von Kompetenzen in Agrarökologie, natürlicher Wiederbewaldung, Bau und Unterhalt von verbesserten Kochstellen sowie Einkommensgenerierung: Ausbildung von Bauernfamilien und Frauengruppen in ihren Dörfern, sowie noch zusätzlich pro Jahr rund 500 Schulungen im Ausbildungszentrum Gampèla, u.a. Eco-Bildung und Sensibilisierung für Schülerinnen und Schüler.
In Burkina Faso besteht ein Haushalt aus 6-7 Mitgliedern. Durch das bisherige Engagement konnten bereits 114’085 Haushaltungen von Ausbildung und Begleitung profitieren. Somit profitieren mehr als 741’000 Frauen, Männer und Kinder direkt und dauerhaft von der Kompetenzvermittlung.